Die Craniomandibuläre Dysfunktion wird auch als CMD bezeichnet.
Es handelt sich hier um eine sogenannte Funktionsstörung des Kausystems. Dieses System besteht aus den Kiefergelenken, der Kaumuskulatur und dem Zusammenbiss der unteren sowie der oberen Zähne. Obwohl viele Menschen eine CMD haben, führt diese nicht zwingend zu Schmerzen oder anderen Beschwerden.
Das liegt daran, dass sich das System mithilfe der Kaumuskulatur an die Gelenke und deren Stellung anpassen kann. Schmerzen treten auf, wenn die Muskulatur eine krankhafte Veränderung nicht mehr vollständig ausgleichen kann. Dann kommen Beschwerden wie Knacken im Bereich des Kiefers, Zahnschmerzen und Kopfschmerzen bzw. Gesichtsschmerzen vor.
Nicht nur das Gesicht und der Kopf sind von einer CMD direkt betroffen, sondern auch andere Regionen des Körpers. Verspannungen im Bereich des Nackens, der Schultern und des Rückens sind nur einige Beispiele. Manche Menschen bekommen in der Folge sogar einen Tinnitus.
Die verschiedenen Gelenke des Kopfes, der Schultern und der Wirbelsäule sind miteinander verbunden. Das führt wiederum zu Fehlbelastungen, welche sich von einem Körperteil auf das andere übertragen können und Schmerzen auslösen.
Dieses Prinzip kann in beide Richtungen stattfinden. Wer Probleme mit dem Kiefer hat, merkt früher oder später auch Beschwerden im Bereich der Lenden oder des Beckens. Eine falsche Stellung der Wirbelsäule kann wiederum zu Problemen mit dem Kiefer führen. Eine exakte Diagnose wird durch eine instrumentelle oder eine klinische Funktionsanalyse erstellt.
Meistens ist es sinnvoll, eine fachübergreifende Therapie durchzuführen. Der Zahnarzt kümmert sich dann um die Bereiche Kiefer und Zähne und ein anderer Spezialist zum Beispiel um die Probleme mit dem Rücken.
Auch arbeiten wir interdisziplinär mit Orthopäden, Manualtherapeuten und Osteopathen zusammen.
Solle die Behandlung besonders wirkungsvoll sein, kommen die meisten Betroffenen nicht ohne eine Aufbissschiene aus. Diese Schiene kann zeitnah und zugleich dauerhaft verwendet werden. Manchmal wird diese klassische Aufbissschiene auch als Michiganschiene bezeichnet.
In manchen Fällen kann die Craniomandibuläre Dysfunktion vollständig geheilt werden, wenn die Krankengeschichte bekannt ist und der Patient gezielt behandelt wird. Werden die Ursachen jedoch entweder nicht gefunden oder nicht vollständig beseitigt, tritt die CMD immer wieder auf.
Wer seinen Körper gut kennt und auf mögliche Symptome achtet, kann die Craniomandibuläre Dysfunktion früh feststellen und gegebenenfalls mit dem Zahnarzt darüber reden.
Dieser wird eine Funktionsanalyse durchführen und herausfinden, ob Betroffene mit den Zähnen knirschen, wie die Kronen sitzen und ob die Symptome aufgrund einer falschen Zahnstellung auftreten. In diesen Fällen ist Stress der Auslöser für das Zähneknirschen.
Hier sind zum Beispiel gezielte Techniken zur Entspannung hilfreich.